Die neue Anlage dient zur nachhaltigen Verbesserung der Abfalltrennung und Zwischenlagerung von Gefahrstoffen. sgp architekten + generalplaner erhielten den Auftrag eine funktionale und gestalterisch hochwertige Lösung für den Neubau in sensibler Nachbarschaft zu finden, denn das Baugrundstück liegt direkt südlich der Haupteinfahrt des Universitätsklinikums in umittelbarer Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Haus Himmelgeist mit seiner historischen Ziegelfassade.
Folgende Nachhaltigkeitsaspekte sind in der Planung eingeflossen.
– Die Gebäudeaufgabe selbst stellt eine Verbesserung des Recyclingvorganges dar, da die Trennung von Abfall wirtschaftlicher und besser als bisher durchgeführt werden kann. Das Gebäude ist eine Investition in die Nachhaltigkeit.
– Das Gebäude ist als Energiequelle an die Fernwärme der UKD angeschlossen. Fernwärme aus Kraft- Wärmekopplung ist eine CO2 sparende Wärmequelle.
– Als Energiequelle wird die gesamte Dachfläche mit Photovoltaik ausgestattet. Auch die Hoffläche wird mit Photovoltaikelementen überspannt, die gleichzeitig einen Sichtschutz bieten. Die vorgelagerten Parkplätze werden vollständig mit Photovoltaik überdacht. Der Stromgewinn übersteigt damit bei weitem den Gebäudebedarf und kann zur Nutzung durch die anderen Universitätsklinikgebäude zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt ist damit ein Plusenergiehaus und ein kleines Sonnenkraftwerk.
– Der Energieverbrauch des Gebäudes ist optimiert. Die Ausbildung der Umschlageräume und Arbeitsplätze wurde so gestaltet, daß sie einer natürlichen Belüftung unterliegen. Es ist keine mechanische Belüftungsunterstützung notwendig. Die beheizten Volumina der Arbeitsstätte sind auf ein notwendiges Minimum reduziert.
– Materialverbrauch: Die Gebäudekonstruktion wird so gewählt, daß die verbrauchten Ressourcen minimiert werden. Die Verwendung von Stahlfachwerken der Dachkonstruktionen dient zu dieser Reduzierung von Masse. Die Massivkonstruktionen der Lagerräume werden in der Verwendung von CO2 verbrauchendem Beton optimiert. Dämmschichten aus Kunststoffen werden vermieden.
– Die Dachflächen werden vollständig begrünt, um durch die Speicherung von Feuchtigkeit das Mikroklima zu verbessern.
– Die Regenwassermengen werden über die Dachflächen in Rigolen versickert. Das entlastet das Kanalnetzes und dient zur Erhaltung des Grundwasserspiegels.
– Ebenso wird das Regenwasser über die Dachflächen gesammelt und zur Bewässerung der Grünanlagen in einer Zisterne gesammelt.
Soziales: Das Gebäude steht in der Nachbarschaft der neu errichteten Haut- und Augenklinik. Das Patientenwohl und deren Ruhe stellt hohe Anforderungen an den Neubau der Abfallwirtschaft. Die Anlage ist deshalb so geplant, daß die Fassade als Sichtschutz zur Klinik dient. Die Hoffläche wird mit einer leichten Stahlkonstruktion überspannt, so daß ein Einblick aus den Patientenzimmern in den Betriebshof nicht möglich ist.
Durch die hofförmige Anordnung der Anlage dienen die Wand- und Dachkonstruktionen als Schallabweiser zur Nachbarschaft an der Himmelgeisterstraße.
Auftraggeber: Universitätsklinikum Düsseldorf
Leistungen sgp:
- Generalplanung Neubau und Abbruch Bestandsgebäude
- Objektplanung nach HOAI Lph 1-9
Planungspartner: Ingenieurbüro Fuchs Bergisch Gladbach, Schüssler-Plan Köln
Status: in Planung
Fertigstellung: geplant 2025